Nicht alles in die Rush-Hour des Lebens packen! (Fh 2012/2)

Von Thea Philipp-Schöllermann

„Schwarzer“ Feminismus ist kein Humanismus, weil er Frauen zwecks Gleichstellung ohne Rücksicht auf beide Seiten des Frauseins einfach in männliche Lebensentwürfe zwängt und potentiellen Müttern / Eltern, die von ihren Babys und Kleinkindern mehr erleben wollen als nur das nächtliche Weinen, keine echte Wahlfreiheit lässt.

Diese Wahlfreiheit besteht erst dann, wenn die bisherigen sozialen und finanziellen Benachteiligungen bei Familienarbeit ausgeglichen sind. Damit gäbe es automatisch mehr Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern, Eltern und Nicht-Eltern.

Das umstrittene Betreuungsgeld ist ein Mini-Schritt in die richtige Richtung, elterliche Erziehungs- und Pflegearbeit endlich als unersetzbare Basis für Gesellschaft, Staat und Wirtschaft anzuerkennen.
Nur tiefe und verlässliche Bindungen an ihre engsten Bezugspersonen machen Babys und Kleinkinder überhaupt bildungs- und erziehungsfähig.
Heutzutage leben wir lange genug, um sinnvollerweise nicht alles in die Rush-Hour des Lebens packen zu müssen, sondern hintereinander machen zu können.
Und ziemlich alles ist nachholbar im Leben, ausgenommen das Erleben und die Begleitung unserer Kinder bei der „Menschwerdung“ in ihren ersten Lebensjahren.

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